AutorInnen: Laura Kennett, Liz Brierley, Michelle Unger
Personal Branding: Der Leadership-Vorteil den Frauen in der Energiewirtschaft neu definieren
In einer Branche, in der technisches Fachwissen oft dominiert, definieren zwei erfolgreiche Leader, Laura Kennett und Liz Brierley, neu, was Personal Branding wirklich bedeutet. Ihre Erkenntnisse zeigen, dass es beim Branding nicht um Selbstdarstellung geht, sondern um Authentizität, Einfluss und den Mut, mit Integrität zu führen. Moderiert wird dieses Gespräch von Michelle Unger, deren Arbeit sich auf die menschliche Seite der Führung, die Zusammenarbeit in der Branche und die Inspiration der nächsten Generation konzentriert.
Von technischer Kompetenz zu menschenorientierter Führung
Laura Kennett, Director of Integrity Solutions in Kanada, begann ihre Karriere in den rauen Öl- und Gasfeldern von Alberta und wechselte später in die Stahlherstellung, den Industriebau und den Pipelinebetrieb in ganz Nordamerika. Obwohl sie auf ihrem Weg fundierte technische Kenntnisse erworben hat, entwickelte sich ihre persönliche Marke weit über das Engineering hinaus.
Zu Beginn meiner Karriere dachte ich, dass Entscheidungen ausschließlich auf der Grundlage technischer Aspekte getroffen werden. Mit der Zeit habe ich jedoch gelernt, dass sie von menschlichen Faktoren wie Beziehungen, Werten und Vertrauen abhängen.
Für Laura basiert Glaubwürdigkeit auf Zuhören und Integrität. „Ich hoffe, dass die Menschen mich als ehrlich bezeichnen und dass ich wirklich zuhöre. Menschen verfügen über unglaubliches Wissen und unglaubliche Perspektiven, und ich möchte, dass sie wissen, dass ich das schätze.“ Lauras Rat an junge Berufstätige? Macht langsam. „Ich war so darauf bedacht, meine Karriere schnell voranzutreiben, dass ich nicht genug Zeit damit verbracht habe, Beziehungen aufzubauen oder Fragen zu stellen. Im Nachhinein betrachtet hätten diese Gespräche mein Lernen viel mehr beschleunigt als mein Vorpreschen.“
Die Kraft des Ja-Sagens
Liz Brierley, Direktorin für Integrity Solutions und regulatorisches Engagement, vertritt eine andere, aber ergänzende Perspektive. Sie begann ihre Karriere im Engineering und arbeitete für ein Unternehmen, das U-Boot-Plattformen, Druckbehälter und Offshore-Anlagen baute, bevor sie in den Bereich Energienetze und Pipelinebetrieb wechselte. Dabei nutzte sie Chancen, die andere vielleicht gezögert hätten zu ergreifen, wie zum Beispiel einen Master-Abschluss in Werkstoffverbindung, der ihr später die Möglichkeit eröffnete, in Industrieausschüssen mitzuarbeiten und sich mit Forschung und Normung zu befassen.
Ihr Mantra? Einfach Ja sagen. „Chancen führen oft zu unerwartetem Wachstum. Konzentriere dich nicht auf die damit verbundenen Verpflichtungen, sondern lasse dich von dem inspirieren, was du dabei lernen kannst“, rät Liz. Sie glaubt, dass Neugier und Mut unerlässlich sind, um eine starke persönliche Marke aufzubauen.
Es ist einfach, Dinge so zu tun, wie sie schon immer getan wurden. Aber wenn du eine Lücke siehst, scheue dich nicht, diese zu hinterfragen. Manche Veränderungen brauchen Jahre, aber sie sind wichtig für zukünftige Generationen.
Liz betont auch die Bedeutung von Vertrauen und Zusammenarbeit, insbesondere bei der Regulierungsarbeit. „Pipelines werden im öffentlichen Raum betrieben, nicht hinter Zäunen. Der Aufbau von Vertrauen zu Regulierungsbehörden, Landbesitzern und Gemeinden ist von entscheidender Bedeutung. Meine Marke basiert auf Integrität und der Einhaltung von Verpflichtungen.“
Branding mit Fokus auf Menschen
Für Michelle Unger, VP of Strategic Industry Engagement, ist Personal Branding keine isolierte Übung, sondern ein Tool zur Gestaltung von Branchen und zur Stärkung von Menschen. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Zusammenarbeit innerhalb der Branche und die Begleitung junger Fachkräfte, denen sie die notwendigen Werkzeuge an die Hand gibt, um erfolgreich zu sein, und die Energiebranche für zukünftige Generationen attraktiv macht.
„Geschichten wie die von Liz und Laura zu hören, ist sehr beeindruckend“, sagt Michelle. „Diese Erzählungen inspirieren andere dazu, zu erkennen, dass Erfolg nicht nur mit technischen Fähigkeiten zu tun hat, sondern auch mit Neugier, Mut und Integrität. Mein Ziel ist es, diesen Stimmen mehr Gehör zu verschaffen, damit mehr Frauen und Männer sich eine Karriere vorstellen können, in der sie sich zu Hause fühlen und etwas bewirken können.“ Michelle ist der Meinung, dass Personal Branding einen Sinn widerspiegeln sollte.
Es geht darum, sich zu fragen: 'Wofür möchtest du bekannt sein?' und dies mit wichtigen Werten wie Sicherheit, Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit in Einklang zu bringen. Wenn Leader ihre authentischen Erfahrungen teilen, entsteht ein Welleneffekt, der die gesamte Branche stärkt.
Lehren für die nächste Generation
Auf die Frage, welchen Rat sie ihrem jüngeren Ich geben würden, antwortete Liz ohne zu zögern: „Sei mutig. Sag Ja. Unterschätze deine Fähigkeiten nicht.“ Lauras Rat war ebenso eindringlich: „Mach langsam. Baue Beziehungen auf. Lerne von den Menschen um dich herum.“
Michelle fügt ihre Sichtweise hinzu: „Wir müssen diese Branche relevant und attraktiv machen.
Das bedeutet, Räume zu schaffen, in denen sich junge Fachkräfte unterstützt fühlen, in denen Zusammenarbeit geschätzt wird und in denen Geschichten wie diese zeigen, dass es bei Führung um mehr als nur technisches Fachwissen geht, sondern um Menschen.
Ihre gemeinsame Botschaft? Authentizität und Neugier sind die Eckpfeiler einer starken persönlichen Marke. In einer Branche, die sich einem raschen Wandel unterzieht, sind diese Eigenschaften nicht nur wünschenswert, sondern unverzichtbar für Leader, die Veränderungen beeinflussen wollen.
Liz Brierley
Director of Integrity Solutions and Regulatory Engagement, ROSEN Australia